Schlaflos
Wie oft wird eine Nacht wie heute
vergehen ohne Schlaf?
Nicht dass ich diese Zeit bereute,
in der ich auf mich traf.
In nächtlichen Stunden
der Dunkelheit,
hab ich herausgefunden,
es ist soweit.
Die Zweifel sind kleiner
als der mir geschenkte Mut.
Kam so plötzlich einer,
der sagte, alles ist gut.
So sitz ich hier, um Schlaf gebracht,
in Gedanken wohl geborgen.
Wie ich liebe diese Nacht
und den nächsten Morgen.
Springfluten
Springfluten schütteln mich so sehr,
die Sehnsucht nach mehr.
Und so bist Du mir in meinem Leben,
der Fels in der Brandung, der mir gegeben.
Ich suche Halt.
So kalt
ist manches Mal mein Wasser.
Oft bin ich nasser
durch meine Tränen.
Nie will ich mich gewöhnen
an das schweigende Rauschen.
Und meine Wellen bauschen
so manche Kleinigkeit.
Weit
scheinst Du mir oft entfernt.
Zum Ufer drängen hab ich nie gelernt.
Doch alle meine Wellen
vermochten sich nie zu verstellen.
Und so fließe ich,
ergieße mich
an Deinen Stränden.
Lass es nicht dabei bewenden.
Sei mein Fels, gib Stärke.
Wie ich liebe Deine Werke,
wie ich liebe Dich!
Nur diese Welle ab und an ist fürchterlich.
Der Spiegel
Einen Spiegel ahne ich vor meiner Seele,
so klar und deutlich ist das Bild.
Und jedes Wort, das ich behutsam wähle,
trag ich vor mir wie ein Schild.
Und jedes Wortspiel, das erheitert,
spannend, geistvoll, aufschlussreich,
einmal nicht am Gegenüber scheitert,
macht mein Schild gefährlich weich.
Wenn ich Träume reflektiere,
meine, Deine, dieser Nacht.
Merke ich, wie ich sondiere,
was den Zauber neu entfacht.
Dieser Spiegel scheint verschwommen,
weichgezeichnet zu später Stunde.
Und so geh ich leicht benommen
in des Spieles nächste Runde.
Frei
Nie war ich frei
vom Alltagseinerlei.
Nie war ich furchtloser als heute,
eine leichte Beute
für Gedichte.
Es lichte
sich mein Gemüt.
Und ich erkenne, was mir blüht.
Ich schreibe und schreibe,
als ob ich will,
dass etwas bleibe
in der Still.
Und das Gefühl
nimmt überhand,
bin überrannt,
entmannt und stadtbekannt
für Gedanken,
die schwanken
zwischen Gut und Böse.
Erlöse
mich vom Leid
der Wortlosigkeit.
Wer schreibt, der bleibt.
Ich lache,
tue, was ich gerne mache.
Worte verdrehen,
Gefühle entstehen,
Sätze bauen,
darauf vertrauen,
dass ich nicht verrückt,
sondern nur der Welt entrückt.